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Sommer und Glatteisfrühwarnsysteme? In der Tat eine seltsame Kombination, aber mit konkreten Anwendungen!

Sommer und Glatteisfrühwarnsysteme? In der Tat eine seltsame Kombination, aber mit konkreten Anwendungen!

„Sommer und Glatteisfrühwarnsysteme? In der Tat eine seltsame Kombination, aber mit konkreten Anwendungen!“
Von Dr. Arnaud Varé, Leiter Verkauf von Boschung Mecatronic AG

Wie der Name schon sagt, ist ein Glatteisfrühwarnsystem nützlich, wenn die Temperaturen auf unter 0° C sinken und das Wasser zu gefrieren beginnt. Ein solches System erkennt schon im Voraus die Glatteisbildung auf den Fahrbahnoberflächen und bietet im Winter enorme Vorteile. Aber diese Anlagen können auch im Sommer wertvolle Informationen liefern und bei Unterhaltsarbeiten gegen vorhandene Risiken auf Strassen, Start- und Landebahnen unterstützend wirken.

Ein Glatteisfrühwarnsystem zur Früherkennung der Gefrierpunkttemperatur

Ein Glatteisfrühwarnsystem besteht im Grunde aus der Integration mehrerer Sensoren in eine Rechnereinheit, die dann Informationen über den Zustand der Strasse liefert.

Das neueste Glatteisfrühwarnsystem von Boschung, das RCM500-NT , umfasst auch atmosphärische Sensoren zur Messung von Lufttemperatur, relativer Luftfeuchtigkeit, Taupunkt, Niederschlagsart und -menge, Sichtweite (alles bereitgestellt vom modularen All-in- One Sensor „r-weather“) sowie Windgeschwindigkeit und Windrichtung. Darüber hinaus liefern passive Sensoren, die in die Fahrbahnoberfläche eingelassen sind, Daten über die Temperatur und den Zustand des Belags (trocken, feucht, nass, Schnee, Frost, Eis) und die Dicke des Wasserfilms. Aktive Fahrbahnsensoren messen vorausschauend und mit höchster Genauigkeit die Gefrierpunkttemperaturen, indem sie den Wasserfilm auf der Oberfläche des Sensors abkühlen.

Der Mix aller Messungen wird in Form von Datenpaketen an den Winterdienstbetreiber gesandt, der sich die Daten auf einem Bildschirm visualisieren kann. Boschung bietet hier die Managementsoftware BORRMA (Boschung Runway & Road Management) und die Smartphone-App RWIS an. Sobald die Strassen- und atmosphärischen Parameter bestimmte kritische Zustände erreichen, werden die entsprechenden Alarme ausgelöst. Der Nutzer kann dann die richtigen Massnahmen zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ergreifen. Da die Nutzer vor der Vereisung des Fahrbahnbelags (und zwar unabhängig vom verwendeten T aumittel) vordefinierte Alarme erhalten, haben sie ausreichend Zeit für ihre Entscheidungsfindungen und können unnötige und teure Enteisungsarbeiten vermeiden.

Die Fahrbahnverhältnisse bergen das ganze Jahr über Risiken für die Verkehrsteilnehmer

Während Glatteis das Hauptrisiko für den Strassenverkehr oder für Starts und Landungen auf Pisten im Winter darstellt, sind auch in den anderen Jahreszeiten auf Strassen, Start- und Landebahnen durchaus Risiken vorhanden. Solche Risiken, nämlich Hitze und Wasser auf der Fahrbahn, können aber ebenfalls vom System angezeigt werden.

Zunahme der Bodentemperatur: Im Falle von intensiver Hitze kann die Bodentemperatur leicht über 50° C steigen, was für bestimmte Strassenbaumaterialien eine Grenze darstellt, weil sie dann zu schmelzen beginnen. Um die Wirkung solcher Prozesse zu reduzieren, kann man zum Beispiel das Tempolimit für den Verkehr herabsetzen. Das Glatteisfrühwarnsystem (das wir hier „Strassenwetter-Informationssystem“ nennen wollen) kann automatisch Daten an jedes intelligente Transportsystem mit variablen Nachrichten („VMS“) exportieren, um das jeweilige Tempolimit zu ändern. Dies kann durch einen kundenspezifischen Alarm ausgelöst werden.

Eine weitere denkbare Anwendung in einer Hitzeperiode besteht in der Überwachung der Strasse während Bauarbeiten. Die Kenntnis der Belagstemperatur neben einer Baustelle kann beispielsweise wertvolle Informationen darüber liefern, wann ein bestimmtes Material bei bestimmten Temperaturen auf der Strasse aufgebracht werden muss, falls das Material nach dem Auftragen schmelzen oder zu schnell trocknen könnte. Das Zurückgreifen auf historische Daten der BORRMA Managementsoftware bietet auch Unterstützung bei der Erstellung von Bauprotokollen.

Übermässiges Wasser: Wasser kann für den Verkehr extrem gefährlich sein. Bei Regen sollte das Tempolimit automatisch angepasst werden, um vor allem das Risiko von Aquaplaning zu vermeiden. Strassenwetter-Informationssysteme können dazu wertvolle Informationen liefern: die atmosphärischen Sensoren messen die Existenz und Intensität des Regens und die Fahrbahnsensoren die Dicke des Wasserfilms. Letzterer Wert kann bis zu einer Breite von 10 mm gemessen werden, während die Gefahr von Aquaplaning (je nach Reifenprofil) bereits ab 3 mm besteht.

Begrenzte Sichtweite: Die Gegenwart von Nebel schränkt die Sichtweite für die Fahrer ein. Während der r-weather im Winter den sichtbaren Abstand misst und gegebenenfalls einen "Frostnebel"-Alarm auslöst – wenn die Sicht unter einer bestimmten Entfernung liegt und die Temperatur bei 0° C liegt –, können die Parameter für Alarme im Sommer flexibel angepasst werden. Auch hier kann das Tempolimit nach Auslösung eines Sichtweitenalarms automatisch in den VMS-Systemen reduziert werden.

Anwendungen für Sensoren auch in „Nicht-Winterländern“

Auf der Basis dieser nützlichen Anwendungen können die Boschung Glatteisfrühwarnsysteme zur Strassenzustandsüberwachung daher auch in Ländern eingesetzt werden, in denen Schnee und Eis nicht sehr häufig auftreten. Aquaplaning bei Monsunregen ist ein treffliches Beispiel für so eine mögliche Gefahr. Die Alarme können für die Nutzer daher auch mit anderen Parametern konfiguriert werden als nur mit Parametern, die vor Glatteisbildung warnen. Für diese Länder sind allerdings keine kompletten Glatteisfrühwarnsysteme erforderlich. Boschung bietet deshalb ein umfassendes Portfolio an Sensoren mit offenen Kommunikationsprotokollen an. Solche Sensoren können dann unter Anwendung der jeweils erforderlichen Funktionalitäten auch in Fremdsysteme integriert werden. Die Integratoren profitieren vom „Boschung Industrial Partner Programm“.

Systeme für Flughäfen sind rund um die Uhr im Ganzjahreseinsatz!

Darüber hinaus bietet Boschung ein System namens „ATLAS“ an, das für die Messung verschiedener Kontaminanten und Wasserfilmstärken auf Start-, Lande- und Rollbahnen entwickelt worden ist. Dieses System ermöglicht es dem Wartungspersonal von Flughäfen, den Zustand der Start-, Lande- und Rollbahnen zu überprüfen, ohne dass der Flugverkehr aufgrund manueller Tätigkeiten eingestellt werden muss. Dieses System wird daher nicht nur im Winter, sondern das ganze Jahr über eingesetzt und liefert Daten rund um die Uhr.

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